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Susanna
von Gertrud Kolmar
mit Sophie Rois
Produktion und Regie: herzrasen - Andrea Gerk
2 CDs | 19,90 € | ca. 100 Minuten
© herzrasen Berlin 2006
ISBN 3-937362-06-1

Von der Sehnsucht nach einer anderen Wirklichkeit erzählt Gertrud Kolmar in diesem märchenhaften Text, den sie in den ersten Wochen des Jahres 1940 schrieb - einer Zeit wachsender Bedrohung und Entrechtung.
In einem poetischen Monolog erinnert sich eine „alte Erzieherin mit grauem Scheitel“ an das angeblich „gemütskranke“ Mädchen Susanna, das sie eine zeitlang betreute und das schließlich an einer rätselhaften Liebesgeschichte zu Grunde ging.

Die luzide Erzählung, in der Dialoge, traumartige Bilder und Reflektionen einander abwechseln, spiegelt auch ihre Entstehungsbedingungen inmitten von Verfolgung und Zerstörung.
Susanna ist der letzte erhaltene Text der vor allem als Lyrikerin bekannten jüdischen Dichterin Gertrud Kolmar, die 1943 von den Nazis nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde.

Sophie Rois
Geb. in Oberösterreich, Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar Wien, seit 1992 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin. Große Auftritte in den Inszenierungen von Frank Castorf und René Pollesch. Zahlreiche Rollen in Film und Fernsehen. 2002 Bayerischer Fernsehpreis für ihre Rolle der Erika Mann in Breloers Mehrteiler Die Manns.

Pressestimmen:

„Sophie Rois betört als Susanna das hörende Ohr.“
(Frankfurter Rundschau)

„Ihre bekannte heiser-agressive Bühnenstimme hat die Diva Sophie Rois abgelegt, sie lauscht dem Rhythmus dieser Prosa, bringt die Sprachmelodie zum klingen. In den Dialogen bekommt jede Figur ihre eigene Nuance, ihr Tempo. Ein fesselnder, stimmgewaltiger Ohrenschmaus.“
(Ruhr Nachrichten)

„Sophie Rois liest den Text nicht einfach ab. Schauspielerin, die sie ist, setzt sie alles daran, ihn lebendig werden zu lassen. So schlüpft sie in die Rolle des Kindermädchens, und fast erschreckend ist es, wie es ihr gelingt, durch minimale Nuancierung auch den übrigen Figuren jeweils eigenständige stimmliche Gestalt zu verleihen. Darin zeigt sich Sophie Rois' große Kunst: ihr untrügliches Gespür für Dynamik und Tempi und ihre erstaunliche Fähigkeit, Pausen mit Erwartungen derart aufzuladen, bis sie nahezu überquellen.“
(Deutschlandfunk)

„Kolmars Prosa grenzt an Dichtung, ein Klangreich der Wortbilder und still fließenden Rhythmen, Satz für Satz. In dieser eigen schönen Sprache ist die Menschenwürde aufgehoben.(...) Die Stimme von Sophie Rois ist eine eigentümliche, bröselnde Legierung aus kehliger Tiefe und Mädchenschrillheit. Schon das Bröseln sorgt dafür, dass Kolmar nie maniriert klingt...bei Susanna und der Erzieherin rast Rois auf ihrem Register hin und her, von Grau nach Glut und zurück, halsbrecherisch.“
(DIE ZEIT)

 



 

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